Die Gründungsidee der Kolpingskapelle

Die Zeit war „reif“ für die Gründung einer Blaskapelle in Herxheim. So könnte man den Beginn der 1950er Jahre beschreiben. Nach den Schrecken des Krieges wollten die Menschen wieder Musik „live“ erleben. Ihnen ging es darum, nach den bekannten Weisen zu tanzen oder einfach nur zuzuhören. Ein besonderes Anliegen war es unseren Vorfahren aber schon damals, die kirchlichen Feste mit Musik feier-licher zu gestalten.

 

Was nun genau den Ausschlag zur Gründung der Kolpingskapelle gegeben hat, lässt sich heute nicht mehr sagen. Mit dazu beigetragen hat aber auf alle Fälle der Katholikentag, der am 14. Juni 1953 in Ludwigshafen stattfand und dessen Schlussveranstaltung im Südweststadion damals von drei Musikkapellen umrahmt wurde.

 

Diese Veranstaltung hatte offenbar eine starke Wirkung auf die Herxheimer ausgeübt. Jedenfalls wurde danach vermehrt über die Bildung einer Blaskapelle gesprochen. Nach den ersten Gesprächen und Überle­gungen kam es am 1. Oktober 1954 zu einer Sit­zung im „Kronprinz“. Aus der Niederschrift über dieses Gespräch entnehmen wir, dass ein sehr großes Interesse an der Gründung einer Kapelle bestand. Der 1. Oktober stellt somit den eigentlichen „Geburtstag“ der Kol­pingskapelle dar. Hier fiel der Startschuss für die weiteren Aktivitäten, die von Pfarrer Alois Becker und Arnulf Beiner verant-wortlich geleitet wurden. Die ersten Verbindungen wurden geknüpft, man informierte sich über die benötigten Instrumente und fragte nach Preisen für Musikunterricht usw. Doch schon recht bald kam man zu dem entscheidenden Punkt aller Überlegungen: Wie konnte sich die neue Musikkapelle finanzieren?